Rubrik: zurückgekehrte Kunst
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Ein Hingucker; diese wunderbare Taschenuhr mit Sprungdeckelgehäuse fand sofort meine ungeteilte Aufmerksamkeit und erinnert mich ein ganz kleinwenig an die Taschenuhr, die mein Großvater stets an einer Kette, die sogenannten Uhrenkette, in seiner Hosentasche trug. Doch die Uhr meines Großvaters, den ich übrigens überaus mochte, da er für uns Kinder immer da war und so allerlei Späße auf Lager hatte, war bei weitem nicht so wertvoll, wie dieses hier entdeckte Kunstwerk.
Dieses Meisterstück an Taschenuhr ist bereits mehr als 120 Jahre alt und geht immer noch sekundengenau. Mich verwundert diese Tatsache nicht, denn diese Uhr wurde bei A. Lange & Söhne in Glashütte* in Sachsen – meine Heimat – gefertigt.
Die wunderschöne Malerei auf dem Deckel zeigt eine Adaption der Göttin Minerva.
- Minerva ist eine römische Göttin. Sie wird als Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes betrachtet.
- Mutter: Metis (deutsch ´kluger Rat´), erste geliebte des Zeus (oberster olympische Gott u. Herrscher des Himmels).
- Vater: Jupiter (Göttervater u. Gott des Lichts u. des Himmels) – Sohn des Saturnus (griech. Kronos; interessant, denn Kronos ist der griech. Gott der Zeit)
Im Hintergrund des Bildes ist eine Stadtsilhouette zu sehen. Sie soll das Seineufer in Paris mit den dort befindlichen Pavillons der Weltausstellung 1900 darstellen. Auf der Rückseite der Uhr steht die Jahreszahl 1900.
Das Tourbillon** Nr. 41.000 ist eine der wertvollsten Taschenuhren der Welt und hat eine sensationelle Geschichte hinter sich. Nun ist diese Meisterleistung der Handwerkskunst wieder in den Besitz der Stadt Bautzen zurückgekehrt, wo das Bautzener Museum die Uhr bereits 1921 als Schenkung erhielt.
*Bedeutung Glashütte in Sachsen: „Zu der Zeit, als in einigen sächsischen Regionen, besonders im Erzgebirge, bitterste Not herrschte, als der Bergbau in Glashütte langsam zum Erliegen kann und die Landwirtschaft durch Missernten und Trockenheit stark gelitten hatte, beschloss Ferdinand Adolf Lange (18.02.1815 – 03.12.1875), Sohn eines Dresdner Büchsenmachermeisters, Nahrung und Wohlstand zu geben.
1845 wurde Glashütte ausgewählt, um den Grundstein zu Uhrenfabriken in unserem Vaterland zu legen und Uhrmacherkunst zu reformieren. Lange nahm einen Kredit auf und schloss schließlich mit der Landesregierung einen Vertrag, der ihn verpflichtete, binnen drei Jahren 15 Lehrling im Uhrmacherhandwerk auszubilden und mit Ihnen eine Taschenuhrenproduktion zu beginnen. Lange bildete seine Lehrlinge und Arbeiter zu hervorragenden Spezialisten aus. Im Ort entstanden eine Vielzahl kleiner Werkstätten und Betriebe, die den wachsenden Wohlstand der Gemeinde vorantrugen.“ (Zitat: www.uhrenstadt-glashuette.de)
**Tourbillon: franz. für `Wirbelwind` – Vorrichtung bei mechanischen Uhren, die das Gangverhalten verbessern soll, indem das Tourbillon den negativen Einfluss der Schwerkraft auf die Präzision eines Uhrwerks minimiert.
- Neugierig? – Sachsen – auch als Elbflorenz bezeichnet – bietet unendlich viele Kunst- u. Kulturschätze zum entdecken…. Ein solcher Schatz ist z.B. Deutschlands größtes Bibel-Bild „Die Königin von Saba vor dem Thron Salomos“ am Residenzschloss ….. Doch das ist wieder eine ganz eigene Geschichte.
- Kennt ihr jemanden, der auch kunstinteressiert ist?
- Eine Ausstellung oder ä. nicht gerne alleine besucht?
- Als Gesellschafter könnt ihr meine Dienstleistung z.B. als Begleitung buchen.
- Sprecht mich gerne an.
Ich würde mich freuen, wenn ich euer Interesse wecken konnte.
Viel Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal, die Carola.